Der Vorname (Le prénom) . 2024
Autor: Matthieu Delaporte, Alexandre de la Patellière
Regie: Herbert Hagenbüchler
Über das Stück
Ein gemütliches Abendessen zu Hause, ein eigentlich harmloses und schon öfter veranstaltetes Zusammentreffen von Freunden und Familienmitgliedern beginnt durchaus nett und zwanglos, wenn auch kleine „Spitzen“ da und dort auftauchen. Es entsteht aber dann ein intellektueller Disput darüber, welchen Vornamen man für ein neugeborenes Kind wählen darf oder nicht. Die Diskussion ist einerseits politisch getragen, wobei man sich nicht einmal über die Definition und die Tragweite dieses Begriffs einig ist. Andererseits entstehen damit Berührungen mit bereits länger vergrabenen persönlichen Konflikten, die auch dann Schritt um Schritt immer drastischer ausgetragen werden.
Am Ende und einige Tage später ist dann alles wieder normal - und solche Reibungspunkte kommen halt manchmal vor ... oder es ist für alle Beteiligten nach diesem Abend nichts wieder wie vorher ...
Über die Autoren:
Der Film- und Drehbuchautor Matthieu Delaporte wurde 1971 geboren. Nach dem Studium der Geschichte und Politischen Wissenschaften realisiert er seinen ersten Kurzfilm "Musique de Chambre". Danach wurde er Mitarbeiter von Canal +, wo er von 1996 - 2001 für die satirischen Fernsehsendungen "Vrai Journal de Karl Zéro" zuständig war.
Der französische Autor und Produzent Alexandre de La Patellière wurde 1971 geboren. Sohn des Regisseurs und Drehbuchautors Denys de La Patellière, debütierte er beim Film als Regieassistent. Danach arbeitete er an der Seite von Dominique Farrugia, wo er von 1997-2001 die Entwicklung von Spielfilmen bei RF2K leitete.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet Matthieu Delaporte mit Alexandre de la Patellière seit 2001, als sie erstmals von Onyx Films engagiert wurden, der Produktionsfirma von Aton Soumache. Sie schreiben zusammen das Drehbuch für Christian Volckmans Film "Renaissance" (Großer Preis des Festivals von Annecy, Vorauswahl für den "Oscar"). Seither haben sie gemeinsam viele Drehbücher für Film und Fernsehen geschrieben: Für das Fernsehen die Serie "Skyland", sowie Adaptionen von "Petit Nicolas" nach Goscinny und Sempé und "Le Petit Prince" nach Saint-Exupéry. Für den Film u.a. "Les Parrains" (Regie Frédéric Forestier mit Gérard Lanvin und Jacques Villeret), "L'Immortel" (Regie Richard Berry mit Jean Reno und Kad Merat) und "The Prodigies", eine Adaption von "La Nuit des enfants rois".
2005 inszeniert Matthieu Delaporte seinen ersten Spielfilm "La Jungle", dessen Drehbuch er zusammen mit Julien Rappenau und Alexandre de La Patellière geschrieben hatte. 2009 waren beide Co-Produzenten des ersten Films von Emma Luchini "Sweet Valentine".
Über die Inszenierung
Für eine Regiearbeit ist so ein Stück immer eine sehr willkommene Angelegenheit und vor allem Freude, gleichzeitig aber “millimetergenaue“ Herausforderung. Vor allem, wenn es als Kammerstück in dieser Form vorliegt - fünf Personen, ohne nennenswerte Unterbrechungen immer auf der Bühne, in einem Raum - und es treten immer mehr persönliche Konflikte und damit unterschiedlichste Emotionen zutage. Das Stück hat zwar formal einen verführerisch harmlosen Beginn, aber genaugenommen am Schluss nicht wirklich ein Ende. Vielmehr gilt es für das Publikum, alle “behandelten“ Probleme und deren Fragen vielleicht auch für sich selbst mitzunehmen. Wenn auch das Ganze als bunte Dialog-Komödie sowohl (wunderbar) geschrieben als auch gemeint ist, mischt sich als “dünklere Farbe“ immer einer der sehr persönlichen Hintergründe der einzelnen Figuren in die gesamte Komposition dieser Geschichte. Diese Mischung beizubehalten (ohne in die reine Komödie und auch nicht in eine lähmende Tragödie abzugleiten), war eine zusätzliche, aber durchaus sehr willkommene Herausforderung für alle Beteiligten.
In kurzen Worten: uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht, diese Inszenierung zu erarbeiten und wir hoffen, Ihnen - verehrtes Publikum - in der Aufführung diese Energie weitergeben zu können.
"Im ARCHIV gibts
eine chronologische
Übersicht über alle
Produktionen."
Elfriede Kammerer